Abstract
Plötzlich auftretende Sehminderungen sind oft durch akute Gefäßverschlüsse des hinteren Augenabschnitts bedingt und verlaufen schmerzlos. Bei den Gefäßverschlüssen der hinteren Augenabschnitte unterscheidet man arterielle von venösen Okklusionen. Dabei finden sich mit etwa 60 % aller Fälle häufiger venöse als arterielle Verschlüsse. Zusätzlich gibt es jedoch auch Mischbilder.
Ziel der ArbeitDer Beitrag bietet eine Zusammenfassung der aktuellen Datenlage zur interdisziplinären Diagnostik und Therapie retinaler Gefäßverschlüsse.
Material und MethodenEs erfolgte eine selektive Literaturrecherche unter Berücksichtigung klinisch relevanter kardiovaskulärer und hämostaseologischer Aspekte.
ErgebnisseDie ophthalmologische Lokalisation des betroffenen Gefäßsegments kann dem Internisten entscheidende Hinweise für die weiterführende Diagnostik und Therapie geben. Bei arteriellen Verschlüssen muss an ein thromboembolisches Geschehen gedacht, Emboliequellen müssen identifiziert und diese internistisch behandelt werden. Venösen Verschlüssen liegen meist lokale Prozesse auf dem Hintergrund thrombophiler Hämostasestörungen oder blutdruckassoziierte venöse Stase zugrunde. Prognostisch sind die Lokalisation, das Ausmaß, die Dauer und die Intensität der retinalen Ischämie von besonderer Bedeutung.
DiskussionDiese Erkrankungen des Auges sind meist eine Folge von internistischen Grunderkrankungen und stellen daher eine interdisziplinäre Herausforderung dar.